Die zunehmende Zahl von Hamsterkäufen sorgt für Aufregung. Dies ist unter einem ethisch-moralischen Gesichtspunkt nachzuvollziehen. Bei einer wissenschaftlich psychologischen Betrachtungsweise allerdings muss man zu einem anderen Schluß kommen. Es ist nämlich ein Vorurteil zu glauben, der Mensch habe sich im Laufe seiner stammemsgeschichtlichen Entwicklung zu einem „höheren Wesen“ entwickelt. Dem ist nicht so. Das evolutionäre Erbe ist immer noch aktiv und führt dazu, dass der Mensch in einer solchen äußeren Krise erst einmal an sich selbst und den Schutz seiner Familie / Sippe denkt. Die eigenen Nachkommen gehen vor.
Das heißt auf der anderen Seite nicht, dass viele Menschen dennoch eine moralische Haltung annehmen und diese auch umsetzen, indem sie für die anderen mitdenken und sich solidarisch verhalten. Es macht nur keinen Sinn, wenn diese Gruppe nun die moralische Keule schwingt und das Verhalten der Hamsterkäufer als „asozial“ verurteilt. Vernünftiger wäre es, einfach zu akzeptieren, dass es solche und solche Gruppierungen gibt – ohne dies gleich extrem negativ zu bewerten. Natürlich gelten solche Überlegungen weniger für den Staat, der seine Autorität nicht aufs Spiel setzen darf. Aber auch hier ist eine gewisse Zurückhaltung in der Beurteilung ganzer Bevölkerungsgruppen angeraten.
Schließlich kann man das Ganze pragmatisch sehen: nach einer Weile werden die „Egoisten“ ihre Lager voll haben, und dann kehrt auch dort wieder Ruhe ein.