„Der Surrealismus: Eine Reise durch das Unbewusste und die Grenzen der Realität“#1″

Surrealismus

Einführung

Will­kom­men zu einem fas­zi­nie­ren­den Aben­teu­er in die Welt des Sur­rea­lis­mus – einer künst­le­ri­schen Bewe­gung, die nicht nur die Gren­zen der Rea­li­tät spreng­te, son­dern auch das Unbe­wuss­te erforsch­te. In die­sem Blog-Bei­trag wer­den wir uns tief in die sur­rea­lis­ti­sche Land­schaft bege­ben, von ihren Anfän­gen bis zu ihrer kano­ni­sier­ten Stel­lung in der Kunstgeschichte.

Die Geburt des Surrealismus

Der Sur­rea­lis­mus, gebo­ren in den tur­bu­len­ten 1920er Jah­ren, war mehr als eine künst­le­ri­sche Bewe­gung – er war eine Rebel­li­on gegen die eta­blier­ten Nor­men der Gesell­schaft. Künst­ler wie André Bre­ton, Sal­va­dor Dalí und Max Ernst bra­chen mit den Kon­ven­tio­nen und wag­ten es, das Unbe­kann­te zu erkun­den. Der Sur­rea­lis­mus war nicht nur eine Form der Kunst, son­dern auch eine Hal­tung gegen­über der Welt – eine, die das Unbe­wuss­te als Quel­le der Krea­ti­vi­tät ansah. Er ist nicht aus dem Nichts ent­stan­den, son­dern kann auf eine lan­ge Tra­di­ti­on zurück­bli­cken. Ins­be­son­de­re wird auf die Roman­tik und den Sym­bo­lis­mus ver­wie­sen, die als sein Vor­läu­fer gelten.

Der Bruch mit dem Dadaismus

Viel dis­ku­tiert wird auch der Bruch der Sur­rea­lis­ten mit dem inter­na­tio­na­len Dada­is­mus und Tris­tan Tzara im Jahr 1922. Die­ser Bruch war laut Mau­rice Nadeau unver­meid­lich, da Tzara sich wei­ter­hin auf die ant­ago­nis­ti­schen Posi­tio­nen und Ver­fah­ren der anar­chis­ti­schen (Nach-) Kriegs­zeit ver­steif­te. Gleich­zei­tig wird oft auf wis­sen­schaft­li­che Ent­de­ckun­gen und Ent­wick­lun­gen ver­wie­sen, ins­be­son­de­re von Albert Ein­stein und Sig­mund Freud, die die Mög­lich­keit eröff­ne­ten, ein völ­lig neu­es Bild der Welt zu entfalten.

Die Manifeste des Surrealismus

André Bre­ton, der intel­lek­tu­el­le Anfüh­rer der Sur­rea­lis­ten, for­mu­lier­te meh­re­re Mani­fes­te, die die Grund­prin­zi­pi­en und Zie­le der Bewe­gung defi­nier­ten. Die­se Mani­fes­te waren Weg­wei­ser für die Mit­glie­der und zeig­ten einen kla­ren Weg zur Frei­heit der Gedan­ken und der künst­le­ri­schen Aus­drucks­form. Die For­de­rung nach der Befrei­ung des Unbe­wuss­ten und der Auto­ma­tis­mus des Den­kens präg­ten die sur­rea­lis­ti­sche Methodik.

Surrealistische Techniken und Ausdrucksformen

Der Sur­rea­lis­mus brach­te eine Viel­zahl von Tech­ni­ken her­vor, die dar­auf abziel­ten, das Unbe­wuss­te in den künst­le­ri­schen Pro­zess ein­zu­be­zie­hen. Von der auto­ma­ti­schen Schreib­wei­se bis hin zur Col­la­ge und dem Ein­satz von Traum­bil­dern – die sur­rea­lis­ti­schen Künst­ler nutz­ten ver­schie­de­ne Mit­tel, um das Unbe­wuss­te zu erfor­schen. Sal­va­dor Dalís „para­noi­scher-kri­ti­scher Metho­de“ führ­te zu den berühm­ten schmel­zen­den Uhren in sei­nem Meis­ter­werk „Die Bestän­dig­keit der Erinnerung“.

Einfluss der Psychoanalyse

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Ein­fluss auf den Sur­rea­lis­mus war die Psy­cho­ana­ly­se von Sig­mund Freud. Die sur­rea­lis­ti­schen Künst­ler und Schrift­stel­ler waren fas­zi­niert von Freuds Inter­pre­ta­tio­nen der Traum­be­rich­te und der Bedeu­tung, die er dem Unbe­wuss­ten und dem Irra­tio­na­len zuschrieb. Sie wand­ten sich dem Unbe­wuss­ten, dem Irra­tio­na­len und dem nicht an die abend­län­di­sche Ver­nunft Geket­te­ten zu und lie­ßen sich von die­ser Welt jen­seits der Ratio in Besitz neh­men. Die Vor­stel­lung, dass das Unbe­wuss­te krea­ti­ve Ener­gien frei­set­zen kann, fand im Sur­rea­lis­mus frucht­ba­ren Boden. Die Traum­deu­tung und die Ana­ly­se des Unbe­wuss­ten beein­fluss­ten nicht nur die Wer­ke der Künst­ler, son­dern präg­ten auch die theo­re­ti­schen Grund­la­gen der Bewegung.

Politischer Kontext

Der Sur­rea­lis­mus war nicht nur eine lite­ra­ri­sche Bewe­gung, son­dern ging weit dar­über hin­aus. Die sur­rea­lis­ti­sche Bewe­gung streb­te danach, Poli­tik und Gesell­schaft zu gestal­ten und den Bereich der Kunst in den des Lebens zu über­füh­ren. Kunst und Leben soll­ten nicht län­ger klar von­ein­an­der getrennt sein. Die­ser Ansatz zeigt die exis­ten­zi­el­le Dimen­si­on des Sur­rea­lis­mus, die in fast allen sei­nen Mani­fes­ta­tio­nen prä­sent ist.

Die sur­rea­lis­ti­sche Bewe­gung ent­stand in den 1920er Jah­ren in Frank­reich. Bre­ton ver­öf­fent­lich­te 1924 das „Mani­fes­te du sur­ré­a­lis­me, in dem er die Grund­la­gen der Bewe­gung dar­leg­te. Der Sur­rea­lis­mus war eine Reak­ti­on auf die gesell­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se der Zeit, ins­be­son­de­re auf den Ers­ten Welt­krieg und die dar­auf­fol­gen­de Kri­se der bür­ger­li­chen Gesellschaft.

Die sur­rea­lis­ti­schen Künst­ler und Schrift­stel­ler wand­ten sich gegen die bür­ger­li­che Gesell­schaft und ihre Wer­te und Nor­men. Sie for­der­ten eine radi­ka­le Ver­än­de­rung der Gesell­schaft und eine Befrei­ung des Indi­vi­du­ums von den Zwän­gen der Gesell­schaft. Dabei bedien­ten sie sich einer Viel­zahl von künst­le­ri­schen Aus­drucks­for­men, wie Male­rei, Lite­ra­tur, Film und Fotografie.

Die Kanonisierung des Surrealismus

Die Dis­kus­si­on über die Ent­wick­lung des Sur­rea­lis­mus führt zu einer Betrach­tung der Peri­odi­sie­rungs­vor­schlä­ge für den Sur­rea­lis­mus. Mau­rice Nadeau sprach von einer ers­ten „heroi­schen Peri­ode“ des Sur­rea­lis­mus in den Jah­ren 1923 bis 1925. Die­se Peri­odi­sie­rung zeigt, dass der Sur­rea­lis­mus nicht ein­fach mit dem Jahr 1924 beginnt, son­dern wei­ter zurückreicht.

Iro­ni­scher­wei­se, nach­dem der Sur­rea­lis­mus einst als rebel­lisch galt, wur­de er schließ­lich selbst zu einem fes­ten Bestand­teil der Kunst­ge­schich­te. Die kano­ni­sier­te Stel­lung des Sur­rea­lis­mus wirft Fra­gen nach der Assi­mi­la­ti­on radi­ka­ler Bewe­gun­gen in den Main­stream auf. Wie konn­te eine Bewe­gung, die gegen die eta­blier­ten Nor­men kämpf­te, schließ­lich selbst zu einem kul­tu­rel­len Erbe werden?

Fazit:

Der Sur­rea­lis­mus bleibt eine fas­zi­nie­ren­de Rei­se durch das Unbe­wuss­te und die krea­ti­ve Ima­gi­na­ti­on. Von den Mani­fes­ten bis zu den sur­rea­lis­ti­schen Tech­ni­ken und der Ver­bin­dung zur Psy­cho­ana­ly­se – die Bewe­gung hat Spu­ren in der Kunst­ge­schich­te hin­ter­las­sen, die auch heu­te noch inspi­rie­ren. Die Kano­ni­sie­rung des Sur­rea­lis­mus erin­nert uns dar­an, dass die Gren­zen zwi­schen Rebel­li­on und Tra­di­ti­on oft flie­ßend sind. Machen Sie sich bereit, in die sur­rea­le Welt ein­zu­tau­chen und die Wun­der des Unbe­wuss­ten zu entdecken.

Quel­len:

  • Bre­ton, André. „Mani­fes­te du sur­ré­a­lis­me“, 1924.
  • Dalí, Sal­va­dor. „La Con­quête de l’ir­ra­ti­on­nel“, 1935.
  • Freud, Sig­mund. „Die Traum­deu­tung“, 1899.
  • Gracq, Juli­en. „Le sur­ré­a­lis­me et la lit­té­ra­tu­re con­tem­po­rai­ne“ in „Œuvres com­plè­tes“, 1989.
  • Nadeau, Mau­rice. „His­toire du sur­ré­a­lis­me“, 1964.

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