Ein Klartraum ist ein Phänomen, bei dem der Träumer während des Schlafes bewusst wahrnimmt, dass er träumt, und in der Lage ist, den Traum aktiv zu steuern. Diese Art von Träumen können als eine Art Hybrid zwischen Wachzustand und Schlafzustand betrachtet werden, da der Träumer in der Lage ist, bewusst zu denken und zu handeln, während er gleichzeitig in einem schlafenden Zustand bleibt. Man nennt diese Art zu träumen auch „Luzides Träumen“.
„Verstand wach, Körper schläft.“
Mr. Robot (2/10)
In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit dem Konzept des Klartraums befassen, einschließlich der Definition, der Geschichte, den verschiedenen Techniken zur Förderung von Klarträumen und den potenziellen Vorteilen des Klarträumens.
Inhaltsverzeichnis
Der Klartraum: Definition und Geschichte
Der Begriff „Klartraum“ wurde erstmals von dem niederländischen Psychiater und Autor Frederik van Eeden in den frühen 1900er Jahren geprägt. Van Eeden definierte Klarträume als Träume, in denen der Träumer bewusst ist, dass er träumt, und in der Lage ist, den Traum aktiv zu kontrollieren und zu gestalten. Der Begriff „Klartraum“ leitet sich von den niederländischen Wörtern „helder“, was „klar“ bedeutet, und „droom“, was „Traum“ bedeutet, ab.
Seit der Einführung des Begriffs haben sich zahlreiche Forscher, Psychologen und Schriftsteller für das Konzept des Klartraums interessiert. Der Schriftsteller Carlos Castaneda trug in den 1960er Jahren zur Popularisierung des Klartraumkonzepts bei, als er über seine Erfahrungen mit dem „energetischen Körper“ und dem „Zweiten Aufmerksamkeitssystem“ schrieb, die er durch das Klarträumen erreichte. In den 1970er Jahren begannen Forscher wie Keith Hearne und Stephen LaBerge, wissenschaftliche Experimente zur Erforschung von Klarträumen durchzuführen.
Der Klartraum: Techniken zur Förderung von Klarträumen
Es gibt eine Reihe von Techniken, die dazu beitragen können, Klarträume zu induzieren. Einige dieser Techniken sind:
1. Reality-Checks
Eine der bekanntesten Techniken zur Förderung von Klarträumen sind Reality-Checks. Ein Reality-Check ist eine Technik, bei der man im Wachzustand bestimmte Verhaltensweisen oder Wahrnehmungen trainiert, die dann im Traum wiederholt werden können. Ein Beispiel für einen Reality-Check ist das Überprüfen der Uhrzeit oder das Betrachten der Hände. Im Traum können diese Verhaltensweisen anders aussehen oder sich anders anfühlen, was dazu beitragen kann, den Träumer auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass er träumt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Reality-Checks durchzuführen, aber der wichtigste Aspekt besteht darin, dass sie regelmäßig und bewusst durchgeführt werden. Einige Möglichkeiten für Reality-Checks sind:
Überprüfen der Uhrzeit
Im Wachzustand kann man sich mehrmals am Tag die Uhrzeit ansehen und dabei bewusst wahrnehmen, wie die Uhrzeit aussieht und sich anfühlt. Im Traum kann die Uhrzeit anders aussehen oder sich verändern, was dazu beitragen kann, den Träumer auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass er träumt.
Betrachten der Hände
Im Wachzustand kann man sich regelmäßig die Hände ansehen und dabei bewusst wahrnehmen, wie sie aussehen und sich anfühlen. Im Traum können die Hände anders aussehen oder sich verändern, was dazu beitragen kann, den Träumer auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass er träumt.
Atmen durch geschlossene Nase
Im Wachzustand kann man versuchen, durch die geschlossenen Nasenlöcher zu atmen, indem man sie leicht zusammendrückt. Wenn man im Traum versucht, durch die geschlossenen Nasenlöcher zu atmen, wird man feststellen, dass dies trotzdem möglich ist, was dazu beitragen kann, den Träumer auf die Tatsache aufmerksam zu machen, dass er träumt.
2. Die Wake Back to Bed (WBTB)-Methode
Die Wake Back to Bed (WBTB)-Methode ist eine der bekanntesten Techniken zur Förderung von Klarträumen. Sie besteht darin, den Schläfer nach einigen Stunden Schlaf zu wecken und ihn dann wieder einzuschlafen, um eine höhere Wahrscheinlichkeit für Klarträume zu schaffen. In diesem Blog-Beitrag werden wir uns auf Tipps konzentrieren, die dazu beitragen können, die WBTB-Methode effektiver zu gestalten.
Planen Sie die Weckzeit sorgfältig
Es ist wichtig, die Weckzeit sorgfältig zu planen, um sicherzustellen, dass der Schläfer genug Zeit hat, wach zu bleiben und das Bewusstsein zu schärfen. In der Regel wird empfohlen, den Schläfer nach etwa 4–6 Stunden Schlaf aufzuwecken. Dies gibt ihm genügend Zeit, um in die tiefen Schlafphasen zu gelangen und auch ausreichend wach zu bleiben, um das Bewusstsein zu schärfen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die ideale Weckzeit von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Es ist ratsam, die Weckzeit zu experimentieren, um zu sehen, welche Zeit für den Schläfer am besten funktioniert.
Verwenden Sie leise Alarme
Es kann hilfreich sein, einen Alarm zu stellen, um sicherzustellen, dass der Schläfer rechtzeitig geweckt wird. Es sollte jedoch ein leiser Alarm sein, um sicherzustellen, dass er nicht zu aufgeregt oder gestresst wird. Ein zu lauter Alarm kann dazu führen, dass der Schläfer zu schnell aus dem Schlaf gerissen wird und Schwierigkeiten hat, wieder einzuschlafen. Ein sanfter Weckton oder Vibrationen sind in der Regel die besten Optionen.
Bleiben Sie entspannt
Während der Wachphase ist es wichtig, dass der Schläfer entspannt bleibt. Er sollte nicht zu aufgeregt oder gestresst sein, da dies dazu führen kann, dass er nicht in der Lage ist, wieder einzuschlafen. Entspannungstechniken wie Atmung oder Meditation können dabei helfen, den Geist zu beruhigen und den Schläfer in einen entspannten Zustand zu versetzen.
Verwenden Sie Visualisierungen
Während der Wachphase kann der Schläfer versuchen, sich bestimmte Szenarien oder Bilder vorzustellen, die er im Traum erleben möchte. Zum Beispiel könnte er sich vorstellen, dass er fliegt oder dass er sich an einem bestimmten Ort befindet. Die Visualisierungen können helfen, das Gehirn des Schläfers auf den Klartraum vorzubereiten und seine Chancen auf ein bewusstes Erleben im Traum zu erhöhen.
Wiederholen Sie Affirmationen
Der Schläfer kann während der Wachphase positive Aussagen wiederholen, die ihm helfen, seine Gedanken auf Klarträume zu konzentrieren. Ein Beispiel könnte lauten: „Ich werde heute Nacht einen Klartraum haben und meine Umgebung bewusst wahrnehmen.“ Diese Affirmationen können dazu beitragen, das Unterbewusstsein des Schläfers zu programmieren und seine Chancen auf einen Klartraum zu erhöhen.
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