„Scham ist nach Innen gerichtete Angst“

Scham

Scham ist eine Emo­ti­on, die wir alle erlebt haben – sei es wegen eines pein­li­chen Moments in der Ver­gan­gen­heit oder weil wir uns für etwas schä­men, das wir getan haben. Aber was genau ist Scham, und war­um füh­len wir uns so unbe­hag­lich, wenn wir sie empfinden?

Definition von Scham

In der Psy­cho­lo­gie wird Scham als eine nach innen gerich­te­te Angst defi­niert, die ent­steht, wenn wir das Gefühl haben, dass wir gegen unse­re eige­nen mora­li­schen oder sozia­len Stan­dards ver­sto­ßen haben. Im Gegen­satz zur Schuld, die sich auf das Ver­let­zen von Regeln oder Erwar­tun­gen ande­rer bezieht, geht es bei Scham um das Gefühl, dass wir selbst unzu­läng­lich oder gar „über­flüs­sig“ sind.

Folgen von Scham

Aber war­um füh­len wir uns so unwohl, wenn wir Scham emp­fin­den? Ein Teil der Ant­wort liegt dar­in, dass Scham uns dazu bringt, uns von ande­ren zu iso­lie­ren. Wenn wir uns schä­men, füh­len wir uns oft so, als ob wir allein mit unse­rem Geheim­nis oder unse­rer „schlech­ten Tat“ sind – und dass, wenn wir uns jeman­dem öff­nen wür­den, er uns ableh­nen oder ver­ur­tei­len wür­de. Die­se Angst vor Ableh­nung kann dazu füh­ren, dass wir uns von ande­ren Men­schen zurück­zie­hen und uns von ihnen distan­zie­ren, was unser sozia­les Leben beein­träch­ti­gen kann.

Das Positive an der Scham

Scham kann jedoch auch posi­ti­ve Effek­te haben, wenn sie rich­tig ver­ar­bei­tet wird. Indem wir uns unse­ren eige­nen Feh­lern und Schwä­chen stel­len und uns erlau­ben, uns schul­dig oder unzu­läng­lich zu füh­len, kön­nen wir ler­nen, unse­re Hand­lun­gen und Ent­schei­dun­gen zu reflek­tie­ren und uns wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. In der Tat kann die Fähig­keit, Scham zu emp­fin­den und damit umzu­ge­hen, ein wich­ti­ger Bestand­teil des per­sön­li­chen Wachs­tums und der Ent­wick­lung sein.

Unterschiede zwischen Scham und Schuldgefühl

Es gibt auch eini­ge wich­ti­ge Unter­schie­de zwi­schen Scham und Schuld­ge­füh­len. Wäh­rend Scham auf die Über­zeu­gung zurück­zu­füh­ren ist, dass wir unzu­läng­lich sind, ist Schuld­ge­fühl auf die Über­zeu­gung zurück­zu­füh­ren, dass wir etwas falsch gemacht haben. Wäh­rend Scham oft mit Iso­la­ti­on und Rück­zug ein­her­geht, kann Schuld­ge­fühl dazu füh­ren, dass wir uns für unse­re Hand­lun­gen ver­ant­wort­lich füh­len und uns bemü­hen, das Fal­sche wie­der gutzumachen.

Letzt­end­lich ist Scham eine kom­ple­xe Emo­ti­on, die vie­le Facet­ten hat und von Per­son zu Per­son unter­schied­lich emp­fun­den wird. Aber indem wir uns damit aus­ein­an­der­set­zen und ler­nen, damit umzu­ge­hen, kön­nen wir uns selbst bes­ser ver­ste­hen und wach­sen – sowohl als Indi­vi­du­um als auch als Mit­glied unse­rer Gesellschaft.

Lesen Sie hier mehr über das The­ma „Schuld­ge­füh­le“ und unser „Lern­pro­gramm gegen unan­ge­mes­se­ne Schuldgefühle“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste
Der psychologische Gedanke