Input (Lesen zur Vorbereitung auf die Übung *: „Spüren von Gegenkräften“)
Wenn man auf eine Sperre beim Ausführen einer Aufgabe stößt, ist dies auf einen Konflikt zurückzuführen, bei dem die Seite des „Aufgabenstellers“ bewusst, die Seite des (inneren) „Widersachers“ oder auch „Innerer Schweinehund“, aber unbewusst ist. Einfaches Beispiel, das jeder kennt: Man nimmt sich vor, die Wohnung aufzuräumen, schiebt dies aber immer wieder vor sich her. Der dafür verantwortliche Konflikt wird nicht wahrgenommen. Man fühlt sich unwohl, hat ein schlechtes Gewissen oder lenkt sich übermäßig ab. Die Aufgabe, die man sich selbst gestellt hat, schein auch von Außen aufgezwungen zu sein, so als ob man nicht wirklich selbst dahinterstehen würde. Diesen inneren Widerstand nennen wir hier den „Widersacher“.
Das Ziel der folgenden Übung besteht darin, mit diesem inneren „Widersacher“ in Kontakt zu kommen, um sich die damit verbundenen abgespaltenen Kräfte wieder anzueignen.
ÜBUNG (um den „Widersacher“ oder „Inneren Schweinehund“ kennenzulernen):
- Denk dir manche Alltagssituationen, Gegenstände oder Tätigkeiten, so, als ob sie genau das Gegenteil dessen wären, wofür du sie gemeinhin hältst.
- Stell dir dich selbst in einer Situation vor, welche das Gegenteil deiner jetzigen ist, in der du genau die entgegengesetzten Wünsche und Neigungen hast wie gewöhnlich.
- Betrachte Gegenstände, Bilder und Gedanken so, als wäre ihr Zweck oder Sinn die Antithese dessen, was du gewöhnlich dafür hältst. Außerdem setze, während du dir dies vorstellst, deine Wertmaßstäbe für gut 0der schlecht, angenehm oder unangenehm, vernünftig oder töricht, möglich oder unmöglich zeitweise außer Geltung. Begnüge dich damit, zwischen – oder besser: über – den Gegensätzen zu stehen, im Nullpunkt, und an beiden Seiten Interesse zu nehmen, ohne dich auf eine Seite zu schlagen.
DISKUSSION:
Treten in der Verkehrung lächerliche oder komische Seiten zutage? Was ist dir noch aufgefallen?