„Übung „Innerer Schweinehund – Persönlichkeitsentwicklung: Kontaktaufnahme zur Umgebung #3“

Innerer Schweinehund

Innerer Schweinehund: Wie Konflikte unser Handeln blockieren

Input (Lesen zur Vor­be­rei­tung auf die Übung *: „Spü­ren von Gegen­kräf­ten“)

Jeder kennt es: Man hat sich vor­ge­nom­men, eine Auf­ga­be zu erle­di­gen, aber irgend­wie gelingt es nicht, sie anzu­ge­hen. Statt des­sen mel­det sich dein Inne­rer Schwei­ne­hund und man lenkt sich ab oder ver­schiebt das Vor­ha­ben auf spä­ter. Wenn man genau­er hin­schaut, erkennt man, dass die­ser Wider­stand nicht nur äuße­re Grün­de hat, son­dern auch in einem inne­ren Kon­flikt begrün­det liegt.

Der Kon­flikt ent­steht dadurch, dass wir uns selbst eine Auf­ga­be gestellt haben, die wir eigent­lich erfül­len möch­ten. Auf der einen Sei­te steht also unser Wunsch, die Auf­ga­be zu erle­di­gen, auf der ande­ren Sei­te gibt es jedoch auch Grün­de, die uns davon abhal­ten. Die­se Grün­de sind oft unbe­wusst und kön­nen sehr unter­schied­lich sein: Ängs­te, Zwei­fel, nega­ti­ve Erfah­run­gen, Über­for­de­rung oder ein­fach nur der Wunsch nach Bequemlichkeit.

Der „Wider­sa­cher“ ist in die­sem Fall der Teil in uns, der uns davon abhält, die Auf­ga­be anzu­ge­hen. Er ist sozu­sa­gen unser inne­rer Schwei­ne­hund, der uns dar­an hin­dert, unse­re Zie­le zu errei­chen. Wenn wir uns bewusst wer­den, dass es einen Kon­flikt gibt, kön­nen wir ler­nen, damit umzu­ge­hen und uns selbst zu motivieren.

Eine Mög­lich­keit, mit dem inne­ren Kon­flikt umzu­ge­hen, besteht dar­in, ihn bewusst anzu­ge­hen und zu lösen. Hier­bei kann es hilf­reich sein, sich zunächst über die eige­nen Ängs­te und Zwei­fel im Kla­ren zu wer­den und sich selbst zu fra­gen, was einem wirk­lich wich­tig ist. Wenn man erkennt, dass man die Auf­ga­be aus einem bestimm­ten Grund erle­di­gen möch­te und dass die Hin­der­nis­se nur vor­über­ge­hend sind, kann man leich­ter die not­wen­di­gen Schrit­te unternehmen.

Ein wei­te­rer Weg, den inne­ren Wider­sa­cher zu über­win­den, besteht dar­in, sich bewusst zu machen, wel­che Vor­tei­le man durch das Erle­di­gen der Auf­ga­be hat. Wenn man sich zum Bei­spiel vor­ge­nom­men hat, die Woh­nung auf­zu­räu­men, kann man sich vor Augen füh­ren, wie viel bes­ser man sich danach fühlt und wie viel ange­neh­mer es ist, in einer sau­be­ren Umge­bung zu leben.

Es ist wich­tig, sich klar­zu­ma­chen, dass es nor­mal ist, dass es inne­re Kon­flik­te gibt und dass es nicht immer ein­fach ist, die eige­nen Zie­le zu errei­chen. Wenn man jedoch lernt, den inne­ren Wider­sa­cher zu über­win­den, kann man sich selbst bes­ser moti­vie­ren und sei­ne Zie­le erfolg­reich errei­chen. Der ers­te Schritt besteht dar­in, sich bewusst zu wer­den, dass es die­sen Wider­sa­cher gibt und dass er unser Han­deln blo­ckiert. Der nächs­te Schritt ist dann, die not­wen­di­gen Schrit­te zu unter­neh­men, um ihn zu überwinden.

Das Ziel der fol­gen­den Übung besteht dar­in, mit die­sem inne­ren „Wider­sa­cher“ in Kon­takt zu kom­men, um sich die damit ver­bun­de­nen abge­spal­te­nen Kräf­te wie­der anzueignen. 

ÜBUNG* (um den „Wider­sa­cher“ oder „Inne­ren Schwei­ne­hund“ ken­nen­zu­ler­nen):

  1. Denk dir man­che All­tags­si­tua­tio­nen, Gegen­stän­de oder Tätig­kei­ten, so, als ob sie genau das Gegen­teil des­sen wären, wofür du sie gemein­hin hältst. 
  2. Stell dir dich selbst in einer Situa­ti­on vor, wel­che das Gegen­teil dei­ner jet­zi­gen ist, in der du genau die ent­ge­gen­ge­setz­ten Wün­sche und Nei­gun­gen hast wie gewöhnlich. 
  3. Betrach­te Gegen­stän­de, Bil­der und Gedan­ken so, als wäre ihr Zweck oder Sinn die Anti­the­se des­sen, was du gewöhn­lich dafür hältst. Außer­dem set­ze, wäh­rend du dir dies vor­stellst, dei­ne Wert­maß­stä­be für gut 0der schlecht, ange­nehm oder unan­ge­nehm, ver­nünf­tig oder töricht, mög­lich oder unmög­lich zeit­wei­se außer Gel­tung. Begnü­ge dich damit, zwi­schen – oder bes­ser: über – den Gegen­sät­zen zu ste­hen, im Null­punkt, und an bei­den Sei­ten Inter­es­se zu neh­men, ohne dich auf eine Sei­te zu schlagen.

DISKUSSION:

Tre­ten in der Ver­keh­rung lächer­li­che oder komi­sche Sei­ten zuta­ge? Was ist dir noch aufgefallen?

* Die Übun­gen beru­hen auf dem 2. Teil von „Gestalt-The­ra­pie“ (Titel: „Wie­der­be­le­bung des Selbst“) von Perls, Hef­fer­line, Good­man, Kon­zep­te der Human­wis­sen­schaf­ten, Klett-Cot­ta, 3. Auf­la­ge 1985 (Ori­gi­nal erschie­nen 1951, The Juli­an Press, N.Y.)

Lesen Sie hier mehr zum The­ma „4 Schrit­te Lern­pro­gramm gegen Auf­schie­be­ver­hal­ten bzw. Prokrastination“

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