„Konzentration und Aufmerksamkeitszuwendung: Konzentrationsschwäche #1“

Konzentration

Konzentration – Eine Frage der Haltung

In unse­rer schnell­le­bi­gen Welt ist Kon­zen­tra­ti­on ein kost­ba­res Gut. Wir alle ken­nen das Gefühl, wenn wir ver­su­chen, uns auf eine wich­ti­ge Auf­ga­be zu kon­zen­trie­ren, aber statt­des­sen von Ablen­kun­gen um uns her­um auf­ge­hal­ten wer­den. Oft suchen wir nach schnel­len Lösun­gen, um unse­re Kon­zen­tra­ti­on zu ver­bes­sern, wie zum Bei­spiel durch das Set­zen von Vor­sät­zen oder das Trin­ken von Kaf­fee. Doch die­se Maß­nah­men sind oft nur kurz­fris­tig wirk­sam und kön­nen lang­fris­tig sogar zu noch mehr Pro­ble­men führen.

War­um ist das so? Eine mög­li­che Erklä­rung ist, dass wir Kon­zen­tra­ti­on als etwas betrach­ten, das wir uns aneig­nen oder erwer­ben müs­sen. Wir den­ken, dass wir uns ein­fach „zusam­men­rei­ßen“ müs­sen, um unse­re Auf­ga­ben zu erle­di­gen. Dies kann jedoch dazu füh­ren, dass wir uns selbst unter Druck set­zen und uns in eine Hal­tung des Zwangs begeben.

Eine alter­na­ti­ve Sicht­wei­se ist, Kon­zen­tra­ti­on als orga­ni­sche Kon­zen­tra­ti­on zu betrach­ten. Die­se Form der Kon­zen­tra­ti­on tritt auf, wenn wir von etwas ange­zo­gen, inter­es­siert oder fas­zi­niert sind. Wenn wir uns für etwas begeis­tern, ist es viel ein­fa­cher, unse­re Auf­merk­sam­keit dar­auf zu rich­ten und zu hal­ten. Es gibt uns auch ein Gefühl der Hin­ge­ge­ben­heit und des Flow-Zustands, in dem wir uns voll­stän­dig in unse­rer Tätig­keit verlieren.

Wenn wir uns in einer Hal­tung des Zwangs befin­den, spü­ren wir oft eine inne­re Unru­he oder Ner­vo­si­tät. Wir sind uns bewusst, dass wir unse­re Auf­merk­sam­keit auf etwas rich­ten soll­ten, aber wir kön­nen uns nicht dazu zwin­gen, es zu tun. Dies kann dazu füh­ren, dass wir uns ablen­ken las­sen und unse­re Ener­gie auf die Bekämp­fung die­ser Ablen­kun­gen kon­zen­trie­ren. Das führt dazu, dass wir unse­re Gesamt­ener­gie in drei Tei­le auf­spal­ten – einen Teil für die Auf­ga­be, einen Teil für den „Wider­sa­cher“ ( das ist der Teil in uns, der gegen die Auf­ga­be rebel­liert) und einen Teil für die Bekämp­fung die­ses Wider­sa­chers. Wir ver­lie­ren die Fähig­keit, uns voll­stän­dig auf die Auf­ga­be zu kon­zen­trie­ren, da wir unse­re Ener­gie auf ver­schie­de­ne Aspek­te aufteilen.

Um in den Zustand der orga­ni­schen Kon­zen­tra­ti­on zu gelan­gen, müs­sen wir uns für etwas begeis­tern und unse­re vol­le Auf­merk­sam­keit dar­auf rich­ten. Wenn wir uns auf eine Auf­ga­be kon­zen­trie­ren, die uns wirk­lich inter­es­siert, bil­den wir bald ein Figur/­Grund-Ver­hält­nis, das gekenn­zeich­net ist von einer schar­fen, hel­len Figur vor einem immer lee­rer wer­den­den Grund. Dies wird als „gute Gestalt“ bezeich­net. Die Bedeu­tung der Gegen­stän­de in unse­rer Umwelt für unse­ren Orga­nis­mus bestimmt den Figur/­Grund-Pro­zess. Wenn wir uns für eine Auf­ga­be begeis­tern, wird die­se Auf­ga­be zur Figur und der Rest der Welt wird zum Hintergrund.

Übung

Rich­te die Auf­merk­sam­keit für kur­ze Zeit auf einen sicht­ba­ren Gegen­stand, z. B. einen Stuhl. Wäh­rend du ihn ansiehst, ach­te dar­auf, wie er kla­rer wird, indem er den Raum und die ande­ren Gegen­stän­de um       sich her ein­trübt. Wen­de dich nun einem ande­ren sicht­ba­ren Gegen­stand in dei­ner Nähe zu und ach­te dar­auf, wie auch bei die­sem wie­der der Hin­ter­grund sich zu ändern beginnt. Des­glei­chen ach­te auf ein      Geräusch, das du gera­de hörst, und ach­te dar­auf, wie die ande­ren Geräu­sche einen Hin­ter­grund dazu bil­den. Schließ­lich wen­de dich einem Gefühl in dei­nem Kör­per zu, z.B. einem Bei­ßen oder Jucken, und ach­te dar­auf, wie die ande­ren Gefüh­le in dei­nem Kör­per in den Hin­ter­grund zurücktreten.

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