„Allgemeine Intelligenz – Intelligenzquotient (IQ)„#1“

Allgemeine Intelligenz

Die All­ge­mei­ne Intel­li­genz, auch bekannt als „g‑Faktor“, ist ein Maß für die Fähig­keit, abs­trakt zu den­ken, kom­ple­xe Pro­ble­me zu lösen, sich schnell an neue Situa­tio­nen anzu­pas­sen und Infor­ma­tio­nen schnell zu ver­ar­bei­ten. Es ist eine umfas­sen­de, aber abs­trak­te Fähig­keit, die oft als Grund­la­ge für ande­re kogni­ti­ve Fähig­kei­ten ange­se­hen wird. Im Fol­gen­den wer­den eini­ge der Fähig­kei­ten auf­ge­führt, die in den Begriff „All­ge­mei­ne Intel­li­genz“ ein­be­zo­gen sind:

Allgemeine Intelligenz und Sprachliche Fähigkeiten

Die Fähig­keit, Spra­che zu ver­ste­hen und zu pro­du­zie­ren, ein­schließ­lich der Fähig­keit, Wor­te zu benen­nen, Gram­ma­tik zu ver­wen­den und Bedeu­tun­gen zu ver­ste­hen, ist ein wich­ti­ger Bestand­teil der All­ge­mei­nen Intel­li­genz. For­schun­gen haben gezeigt, dass Men­schen, die eine höhe­re sprach­li­che Fähig­keit besit­zen, in der Regel auch in ande­ren Berei­chen der Intel­li­genz höher abschnei­den (Car­roll, 1993).

Allgemeine Intelligenz und Visuell-räumliche Fähigkeiten

Die Fähig­keit, räum­li­che Bezie­hun­gen und Mus­ter zu erken­nen, ist ein wei­te­rer wich­ti­ger Bestand­teil der All­ge­mei­nen Intel­li­genz. For­schun­gen haben gezeigt, dass Men­schen, die in visu­ell-räum­li­chen Auf­ga­ben gut abschnei­den, auch in ande­ren Berei­chen der Intel­li­genz bes­ser sind (Kauf­man et al., 2006).

Allgemeine Intelligenz und Logisches Denken

Die Fähig­keit, logisch zu den­ken und Schluss­fol­ge­run­gen zu zie­hen, ist ein wei­te­rer wich­ti­ger Bestand­teil der All­ge­mei­nen Intel­li­genz. Men­schen mit höhe­ren logi­schen Fähig­kei­ten sind in der Regel auch bes­ser in der Lösung kom­ple­xer Pro­ble­me (Sta­novich & West, 2008).

Allgemeine Intelligenz und Gedächtnis

Die Fähig­keit, Infor­ma­tio­nen zu spei­chern und abzu­ru­fen, ist ein wich­ti­ger Bestand­teil der All­ge­mei­nen Intel­li­genz. For­schun­gen haben gezeigt, dass Men­schen mit einem bes­se­ren Gedächt­nis auch in ande­ren Berei­chen der Intel­li­genz bes­ser abschnei­den (Kauf­man et al., 2006).

Allgemeine Intelligenz und Verarbeitungsgeschwindigkeit

Die Fähig­keit, Infor­ma­tio­nen schnell zu ver­ar­bei­ten, ist eben­falls ein wich­ti­ger Bestand­teil der All­ge­mei­nen Intel­li­genz. Men­schen mit einer höhe­ren Ver­ar­bei­tungs­ge­schwin­dig­keit kön­nen Infor­ma­tio­nen schnel­ler auf­neh­men und ver­ar­bei­ten als Men­schen mit einer nied­ri­ge­ren Ver­ar­bei­tungs­ge­schwin­dig­keit (Kail & Salt­house, 1994).

Die­se Fähig­kei­ten sind nicht voll­stän­dig unab­hän­gig von­ein­an­der und kön­nen sich gegen­sei­tig beein­flus­sen. Zum Bei­spiel kann eine Per­son mit einer höhe­ren sprach­li­chen Fähig­keit auch eine höhe­re Ver­ar­bei­tungs­ge­schwin­dig­keit haben, da sie in der Lage ist, Spra­che schnel­ler zu ver­ar­bei­ten. Eben­so kann eine Per­son mit höhe­ren logi­schen Fähig­kei­ten in der Lage sein, räum­li­che Bezie­hun­gen bes­ser zu verstehen.

Zusam­men­fas­send lässt sich sagen, dass die All­ge­mei­ne Intel­li­genz eine umfas­sen­de Fähig­keit ist, die ver­schie­de­ne kogni­ti­ve Fähig­kei­ten ein­schließt. Obwohl es schwie­rig ist, die ver­schie­de­nen Fähig­kei­ten voll­stän­dig von­ein­an­der zu unter­schei­den, kön­nen sie doch jeweils einen wich­ti­gen Teil­be­reich der All­ge­mei­nen Intel­li­genz erklären.

Allgemeine Intelligenz – Die gesellschaftliche Bedeutung 

Ein ganz nor­ma­ler Par­ty­a­bend, Bil­dungs­bür­ger beim Small Talk: „Ich habe mei­nen Sohn jetzt auf Hoch­be­ga­bung getes­tet“, sagt ein Vater. „Er ist in der Schu­le immer schnel­ler fer­tig als die ande­ren, zap­pelt her­um, da hat sein Klas­sen­leh­rer mir dazu gera­ten.“ Stolz erzählt der Mann, dass er erst zu Hau­se einen Test mit sei­nem Acht­jäh­ri­gen gemacht, dann einen Ter­min in einer Bera­tungs­stel­le ver­ein­bart habe. „Die­se Bera­tungs­stel­le fan­den wir nicht so gut“, mischt sich ein ande­rer Gast ein. Sein Sohn habe schon mit einem Jahr gespro­chen, mit fünf allein lesen gelernt und als Neun­jäh­ri­ger mit Che­mie­bau­käs­ten für Teen­ager expe­ri­men­tiert. „Jetzt über­le­gen wir, ob wir ihn auf ein Inter­nat für Hoch­be­gab­te schi­cken sol­len.“ Schwei­gen. Da kann der ande­re Vater nicht mithalten.

Intel­li­genz gilt als eines der erstre­bens­wer­ten Merk­ma­le in unse­rer Gesell­schaft, als wich­ti­ger Indi­ka­tor dafür, ob jemand Erfolg, Wohl­stand und einen hohen Sozi­al­sta­tus erreicht. Welch enor­me Bedeu­tung ihr zuge­mes­sen wird, ver­rät sich in der gera­de­zu ver­zwei­fel­ten Hoff­nung vie­ler Eltern dar­auf, mög­lichst hoch­be­gab­ten Nach­wuchs zu haben, aber auch in den kost­spie­li­gen Ver­su­chen, weni­ger begab­te Spröss­lin­ge mit Nach­hil­fe und Som­mer­kur­sen auf intel­lek­tu­el­le Leis­tung zu trim­men. Intel­li­genz­ver­spre­chen kur­beln in vie­len Bran­chen den Absatz an: Die Lebens­mit­tel­in­dus­trie wirbt für Bee­ren-Nüs­se-Mischun­gen als „Bra­in­food“; Soft­ware­häu­ser prei­sen digi­ta­le Spie­le als unbe­dingt IQ-stei­gernd an.

Nur noch ein­mal: Was ist eigent­lich Intel­li­genz? Wor­in drückt sie sich aus? Lässt sie sich über­haupt för­dern? Wie ver­läss­lich ist ihre Mes­sung in IQ-Tests – und wie hoch ist ihr Ein­fluss auf den Erfolg im Leben wirklich?

Trotz des hohen Inter­es­ses dar­an, bei sich oder sei­nen Kin­dern mög­lichst viel aus den vor­han­de­nen Anla­gen her­aus­zu­ho­len, herrscht doch oft Unklar­heit dar­über, was es mit der Intel­li­genz genau auf sich hat.

Was also ist Allgemeine Intelligenz?

Intel­li­genz sei „Power“, so hat es vor Jahr­zehn­ten der ame­ri­ka­ni­sche Expe­ri­men­tal­psy­cho­lo­ge Edwin Bor­ing for­mu­liert – ganz ein­fach Leis­tung also, im phy­si­ka­li­schen Sin­ne: die Men­ge an Arbeit, die in einer bestimm­ten Zeit erbracht wer­den kann.

Dem Ein­wand, dass man auch lang­sam zum Ziel gelan­gen kön­ne, hielt Bor­ing ent­ge­gen: selbst­ver­ständ­lich. Mit der Zeit kom­men alle an. Weni­ger intel­li­gent zu sein, bedeu­tet letzt­lich nur, mit weni­ger Power zu den­ken. Alle geis­tig gesun­den Kin­der kön­nen irgend­wann lesen – nur brau­chen die einen dafür ein Jahr, wäh­rend die schnells­ten schon nach Wochen flüs­sig buchstabieren.

Wor­in Borings Power besteht, kön­nen Kogni­ti­ons­for­scher heu­te prä­zi­sie­ren: Sie beruht auf der Kapa­zi­tät des Arbeits­ge­dächt­nis­ses und sei­ner Ver­ar­bei­tungs­ge­schwin­dig­keit. Intel­li­gen­te­re Men­schen kön­nen schnel­ler Wis­sen aus dem Arbeits­ge­dächt­nis abru­fen, mehr Infor­ma­tio­nen dort spei­chern und zugleich irrele­van­te Infor­ma­tio­nen hem­men, um das Gedächt­nis nicht zu ver­stop­fen. Außer­dem wie­gen sie rascher Alter­na­ti­ven gegen­ein­an­der ab und wech­seln bei Bedarf ihre Ziele.

Lesen Sie hier mehr zum The­ma und machen Sie kos­ten­los unse­ren IQ-Test – Intelligenztest“

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