Die Allgemeine Intelligenz, auch bekannt als „g‑Faktor“, ist ein Maß für die Fähigkeit, abstrakt zu denken, komplexe Probleme zu lösen, sich schnell an neue Situationen anzupassen und Informationen schnell zu verarbeiten. Es ist eine umfassende, aber abstrakte Fähigkeit, die oft als Grundlage für andere kognitive Fähigkeiten angesehen wird. Im Folgenden werden einige der Fähigkeiten aufgeführt, die in den Begriff „Allgemeine Intelligenz“ einbezogen sind:
Inhaltsverzeichnis
- 1 Allgemeine Intelligenz und Sprachliche Fähigkeiten
- 2 Allgemeine Intelligenz und Visuell-räumliche Fähigkeiten
- 3 Allgemeine Intelligenz und Logisches Denken
- 4 Allgemeine Intelligenz und Gedächtnis
- 5 Allgemeine Intelligenz und Verarbeitungsgeschwindigkeit
- 6 Allgemeine Intelligenz – Die gesellschaftliche Bedeutung
- 7 Was also ist Allgemeine Intelligenz?
Allgemeine Intelligenz und Sprachliche Fähigkeiten
Die Fähigkeit, Sprache zu verstehen und zu produzieren, einschließlich der Fähigkeit, Worte zu benennen, Grammatik zu verwenden und Bedeutungen zu verstehen, ist ein wichtiger Bestandteil der Allgemeinen Intelligenz. Forschungen haben gezeigt, dass Menschen, die eine höhere sprachliche Fähigkeit besitzen, in der Regel auch in anderen Bereichen der Intelligenz höher abschneiden (Carroll, 1993).
Allgemeine Intelligenz und Visuell-räumliche Fähigkeiten
Die Fähigkeit, räumliche Beziehungen und Muster zu erkennen, ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Allgemeinen Intelligenz. Forschungen haben gezeigt, dass Menschen, die in visuell-räumlichen Aufgaben gut abschneiden, auch in anderen Bereichen der Intelligenz besser sind (Kaufman et al., 2006).
Allgemeine Intelligenz und Logisches Denken
Die Fähigkeit, logisch zu denken und Schlussfolgerungen zu ziehen, ist ein weiterer wichtiger Bestandteil der Allgemeinen Intelligenz. Menschen mit höheren logischen Fähigkeiten sind in der Regel auch besser in der Lösung komplexer Probleme (Stanovich & West, 2008).
Allgemeine Intelligenz und Gedächtnis
Die Fähigkeit, Informationen zu speichern und abzurufen, ist ein wichtiger Bestandteil der Allgemeinen Intelligenz. Forschungen haben gezeigt, dass Menschen mit einem besseren Gedächtnis auch in anderen Bereichen der Intelligenz besser abschneiden (Kaufman et al., 2006).
Allgemeine Intelligenz und Verarbeitungsgeschwindigkeit
Die Fähigkeit, Informationen schnell zu verarbeiten, ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Allgemeinen Intelligenz. Menschen mit einer höheren Verarbeitungsgeschwindigkeit können Informationen schneller aufnehmen und verarbeiten als Menschen mit einer niedrigeren Verarbeitungsgeschwindigkeit (Kail & Salthouse, 1994).
Diese Fähigkeiten sind nicht vollständig unabhängig voneinander und können sich gegenseitig beeinflussen. Zum Beispiel kann eine Person mit einer höheren sprachlichen Fähigkeit auch eine höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit haben, da sie in der Lage ist, Sprache schneller zu verarbeiten. Ebenso kann eine Person mit höheren logischen Fähigkeiten in der Lage sein, räumliche Beziehungen besser zu verstehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Allgemeine Intelligenz eine umfassende Fähigkeit ist, die verschiedene kognitive Fähigkeiten einschließt. Obwohl es schwierig ist, die verschiedenen Fähigkeiten vollständig voneinander zu unterscheiden, können sie doch jeweils einen wichtigen Teilbereich der Allgemeinen Intelligenz erklären.
Allgemeine Intelligenz – Die gesellschaftliche Bedeutung
Ein ganz normaler Partyabend, Bildungsbürger beim Small Talk: „Ich habe meinen Sohn jetzt auf Hochbegabung getestet“, sagt ein Vater. „Er ist in der Schule immer schneller fertig als die anderen, zappelt herum, da hat sein Klassenlehrer mir dazu geraten.“ Stolz erzählt der Mann, dass er erst zu Hause einen Test mit seinem Achtjährigen gemacht, dann einen Termin in einer Beratungsstelle vereinbart habe. „Diese Beratungsstelle fanden wir nicht so gut“, mischt sich ein anderer Gast ein. Sein Sohn habe schon mit einem Jahr gesprochen, mit fünf allein lesen gelernt und als Neunjähriger mit Chemiebaukästen für Teenager experimentiert. „Jetzt überlegen wir, ob wir ihn auf ein Internat für Hochbegabte schicken sollen.“ Schweigen. Da kann der andere Vater nicht mithalten.
Intelligenz gilt als eines der erstrebenswerten Merkmale in unserer Gesellschaft, als wichtiger Indikator dafür, ob jemand Erfolg, Wohlstand und einen hohen Sozialstatus erreicht. Welch enorme Bedeutung ihr zugemessen wird, verrät sich in der geradezu verzweifelten Hoffnung vieler Eltern darauf, möglichst hochbegabten Nachwuchs zu haben, aber auch in den kostspieligen Versuchen, weniger begabte Sprösslinge mit Nachhilfe und Sommerkursen auf intellektuelle Leistung zu trimmen. Intelligenzversprechen kurbeln in vielen Branchen den Absatz an: Die Lebensmittelindustrie wirbt für Beeren-Nüsse-Mischungen als „Brainfood“; Softwarehäuser preisen digitale Spiele als unbedingt IQ-steigernd an.
Nur noch einmal: Was ist eigentlich Intelligenz? Worin drückt sie sich aus? Lässt sie sich überhaupt fördern? Wie verlässlich ist ihre Messung in IQ-Tests – und wie hoch ist ihr Einfluss auf den Erfolg im Leben wirklich?
Trotz des hohen Interesses daran, bei sich oder seinen Kindern möglichst viel aus den vorhandenen Anlagen herauszuholen, herrscht doch oft Unklarheit darüber, was es mit der Intelligenz genau auf sich hat.
Was also ist Allgemeine Intelligenz?
Intelligenz sei „Power“, so hat es vor Jahrzehnten der amerikanische Experimentalpsychologe Edwin Boring formuliert – ganz einfach Leistung also, im physikalischen Sinne: die Menge an Arbeit, die in einer bestimmten Zeit erbracht werden kann.
Dem Einwand, dass man auch langsam zum Ziel gelangen könne, hielt Boring entgegen: selbstverständlich. Mit der Zeit kommen alle an. Weniger intelligent zu sein, bedeutet letztlich nur, mit weniger Power zu denken. Alle geistig gesunden Kinder können irgendwann lesen – nur brauchen die einen dafür ein Jahr, während die schnellsten schon nach Wochen flüssig buchstabieren.
Worin Borings Power besteht, können Kognitionsforscher heute präzisieren: Sie beruht auf der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses und seiner Verarbeitungsgeschwindigkeit. Intelligentere Menschen können schneller Wissen aus dem Arbeitsgedächtnis abrufen, mehr Informationen dort speichern und zugleich irrelevante Informationen hemmen, um das Gedächtnis nicht zu verstopfen. Außerdem wiegen sie rascher Alternativen gegeneinander ab und wechseln bei Bedarf ihre Ziele.
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